Einer der beiden Hauptflüsse Zentralasiens, der Syr Darya, fließt durch das Fergana-Tal. Er wird durch den Zusammenfluss der beiden Flüsse Naryn und Karadarya gebildet. Auch viele kleine Flüsse (Isfara, Isfairamsay, Sokh und Shakhimardansay) durchfliessen das Tal. Dadurch herrscht im Fergana-Tal keine Wasserknappheit; Felder können gut bewässert werden, was dazu führt, dass das Tal das grünste Gebiet Usbekistans ist.

Einer der Zweige der Seidenstrasse führte durch das Fergana-Tal. Dessen Bewohner übernahmen die Kultur der Seidenproduktion aus China, und Fergana wiederum gab die Kultur des Rebenanbaus sowie die besondere Pferderasse aus dem Tal an andere Völker weiter.

Im 18. Jahrhundert bildete sich das Kokand Khanat auf dem Gebiet des Fergana-Tals und wurde 1876 nach dem Einzug der zaristisch-russischen Truppen wieder abgeschafft. Die neu gebildete Fergana-Region wurde Teil des Generalgouvernements Turkestan.

1924 wurde das Fergana-Tal aufgrund der nationalen Abgrenzung zwischen Usbekistan, Tadschikistan und Kirgistan aufgeteilt. Der zentrale Teil des Fergana-Tals befindet sich auf dem Territorium Usbekistans (Provinzen Andijan, Namangan und Fergana).

Aufgrund der guten Bewässerungsmöglichkeiten sind im Fergana-Tal viele Menschen in der Landwirtschaft und Viehzucht tätig. Dank des guten Klimas und dem Können der Bauern werden hier Weizen, Reis, Gerste, Sorghumhirse sowie verschiedene Obst- und Gemüsesorten angebaut. Ausserdem ist das Tal bekannt für sein Kunsthandwerk: Viele Meister nutzen die seit Generationen überlieferten alten Techniken, um Keramik, Seide, Holzschnitzereien und Stickereien von Hand herzustellen

Interessante Fakten über das Fergana-tal

  • Das Fergana-Tal ist der am dichtesten besiedelte Teil Usbekistans. Obwohl das Tal nur 4% der Fläche Usbekistans einnimmt, leben hier 27% der gesamten Bevölkerung des Landes (Stand 2019).
  • Im Jahre 1939 wurde mit Stalins Genehmigung der Grosse Fergana-Kanal gebaut. Für den Bau des ca. 350 km langen Bewässerungskanals wurden 160’000 usbekische und tadschikische Arbeiter eingesetzt. Der Kanalaushub erfolgte in Handarbeit mit Hacke und Schubkarre. In nur 45 Tagen war der Bau fertiggestellt. Der Kanal gilt als eines der grössten Wasserbauwerke der Sowjetunion. Er befindet sich grösstenteils auf usbekischem Gebiet (283km) während kleine Teile auch durch Tadschikistan (62 km) und Kirgistan (12 km) führen. Im Anschluss wurden in den Jahren 1940 bis 1941 der Nördliche und der Südliche Fergana-Kanal gebaut, wodurch die Baumwollernte verdoppelt werden konnte.

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