geschichte von osch

Je nach Legende geht die Stadtgründung entweder auf Alexander den Grossen oder König Salomon zurück. Archäologische Funde sind jedoch bis zu 3’000 Jahre alt, womit Osch eine der ältesten Orte Zentralasiens ist. Arabische Quellen erwähnen die Stadt zum ersten Mal im 8. Jhd., im Zuge der islamischen Expansion in Zentralasien. Durch ihre Lage war sie ein wichtiger Handelsplatz auf der Hauptroute der Seidenstrasse auf dem Weg von Kaschgar nach Samarkand und gelangte dadurch zu Wohlstand. So befindet sich in Osch noch immer einer der grössten Märkt Zentralasiens; an der gleichen Stelle, wie schon vor 2’000 Jahren. Die Stadt war ausserdem als Zentrum der Seidenproduktion bekannt.

Nach der Eroberung durch die Truppen von Dschingis Khan war Osch in der Folge Teil des Reiches von Timur. Gemäss historischen Quellen war die Stadt von einer Stadtmauer umgeben, die drei Tore hatte. In der Nähe des Flusses Ak-Buura lagen die Hauptmoschee sowie der zentrale Markt. Beschützt wurde Osch von einer eigenen Zitadelle.

Für kurze Zeit gehörte Osch zum Reich von Babur, dem späteren Gründer des Mogulreichs. Er verlor allerdings das Fergana-Tal relativ früh an usbekische Stämme, welche das Gebiet von Westen her eroberten. In der Folge war Osch bis zur Eroberung durch die Truppen des russischen Zaren Teil des Kokand Khanats.

osch während der sowJetzeit

Zu Beginn der Sowjetzeit wurde das Fergana-Tal ganz im Osten zwischen Usbekistan und Kirgistan aufgeteilt. Osch wurde Teil der Kirgisischen Sozialen Sowjetrepublik. In den 1960er Jahren stieg die Bevölkerungszahl durch die vermehrte Industrialisierung.

Gegen Ende der 1980er Jahre kam es zu ersten Auseinandersetzungen zwischen Usbeken, die eine autonome Region «Fergana-Tal» innerhalb der Kirgisischen SSR forderten, und Kirgisen, die ihrerseits die immer noch einflussreichen Usbeken entmachten wollten, indem beispielsweise Landwirtschaftsbetriebe, die bisher von Usbeken geleitet wurden, neu an Kirgisen gingen. Diese führte zu Auseinandersetzungen, die speziell in den Jahren 1990 und 2010 ihre Höhepunkte hatten.

Diese ethnischen Spannungen hatten auch einen Einfluss auf die Zusammensetzung der Bevölkerung. Noch 2009 machten Usbeken mehr als die Hälfte der Bevölkerung von Osch aus. Nach den Spannungen von 2010 zogen jedoch viele Usbeken nach Usbekistan. Offizielle Angaben über die aktuellen Verhältnisse der Bevölkerung finden sich jedoch nicht.

osch heute

Osch hat heute etwa 320’000 Einwohner. Die Stadt ist wie die Hauptstadt Bischkek ein separater Verwaltungsbezirk und wird teilweise auch «zweite Hauptstadt» genannt. Osch ist geprägt von einem kontinentalen Klima. In den trockenen Sommern wird es im Schnitt etwa 32 Grad, während des Winters bleibt das Thermometer in der Regel im Schnitt unter 0 Grad.

Vom historischen Osch ist nur wenig erhalten. Wichtigste Sehenswürdigkeit ist der Berg Suleiman-Too, was «Thron des Salomon». Der 1’100 Meter hohe Berg wird als heilig betrachtet und ist die wichtigste Pilgerstätte des Landes. Unter der lokalen Bevölkerung gilt der Berg beinahe als zweites Mekka.

Flugverbindungen: Der internationale Flughafen liegt etwa 10 km nördlich von Osch. Verbindungen gibt es hauptsächlich in Städte der russischen Föderation (unter anderem Moskau und St. Petersburg). Ausserdem gibt es Verbindungen nach Almaty in Kasachstan und nach Kuwait. Die einzige inländische Verbindung ist ein täglicher Flug in die Hauptstadt Bischkek.

Bahnverbindungen: Osch ist ans usbekische Bahnnetz angeschlossen. Allerdings dient die Strecke ausschliesslich dem Güterverkehr. Personenverbindungen gibt es keine.

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