Die Herkunft des Namens ist unklar. Es gibt verschiedene Theorien, wie beispielsweise die Herkunft aus dem persischen für «zu Füssen des (persischen Sonnengottes) Mithra» oder die turksprachige Bezeichnung für «kalte Steppenweide».

Die Pamirregion wurde im 19. Jahrhundert durch den russischen Naturwissenschaftler Alexei Fedtschenko erforscht. Fedtschenko studierte unter anderem in Moskau, Leipzig, Heidelberg und Luzern und führte in den Alpen Studien zum Vergleich der Gletscher mit jenen das Pamir Gebirges durch. Er war der erste Europäer, der das Alaital in Kirgistan besuchte und gilt das offizieller Entdecker des höchsten Gipfels des Transalai, einer Bergkette im nördlichen Teil des Pamir. Fedtschenko starb bereits mit 29 Jahren, als er bei der Begehung eines Mont-Blanc-Gletschers in einen Sturm geriet. Nach dem Forscher wurden unter anderem ein Gletscher und ein Asteroid benannt.

PAMIR GIPFEL – SIEBENTAUSENDER

Die höchsten Gipfel des Pamirs sind der Pik Ismail Samani, der Pik Korschenewskaja und der Pik Lenin, welche alle zu den Siebentausendern gehören.

Der Pik Ismail Samani ist mit 7’495 der höchste Gipfel des Pamir und war nach der Eroberung durch Russland sowohl der höchste Punkt des Zarenreichs wie später auch der Sowjetunion. Von 1932 bis 1962 wurde der Berg Pik Stalin genannt, später bis 1998 Pik Kommunismus. Der jetzige Name geht auf Ismail Samoni zurück, der als tadschikischer Gründervater gilt und dessen Mausoleum in Buchara besucht werden kann. Die Erstbesteigung des Gipfels gelang 1933; von sechs Bergsteigern erreichte jedoch nur einer effektiv den Gipfel. Ein Teilnehmer verstarb beim Aufstieg.

Der Pik Lenin wurde von Alexei Fedtschenko entdeckt und ist mit 7’134 m der zweithöchste Berg des Pamirs. Über den Namen gibt es einige Verwirrung. Nach tadschikischen Angaben soll der Berg mittlerweile in nach Avicenna, dem berühmten persischen Arzt, umbenannt worden sein. Allerdings wird global immer noch der sowjetische Name verwendet. Die Erstbesteigung gelang einem deutsch-sowjetischen Team im Jahre 1928. Zu diesem Zeitpunkt war es der höchste, je von einem Menschen erreichte Punkt der Erde.

Der Pik Korschenewskaja ist 7’105 m hoch. Er wurde im Jahre 1910 vom russischen Geographen Nikolai Korschenewski entdeckt und nach seiner Ehefrau benannt. Der Gipfel liegt etwa 13 km nördlich des Pik Ismail Samani. Die Erstbesteigung gelang Verhältnismässig spät. Nachdem eine Expedition im Jahre 1937 nur einen Vorgipfel erreichen konnte, gelang es einer sowjetischen Gruppe im Jahre 1953, den Berg zu bezwingen.

Die drei Gipfel gehören zu den fünf auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion liegenden Siebentausender. Die anderen beiden Berge liegen im Teinschan-Gebirge im kirgisisch-chinesischen Grenzgebiet. Bergsteiger, welche alle fünf Gipfel bezwingen, erhalten die Schneeleoparden-Order. Diese ursprünglich sowjetische Auszeichnung wird von den Nachfolgestaaten weiterhin anerkannt und verliehen.

Im tadschikischen Teil des Pamir wurde im Jahre 1992 ein 26’000 km2 grosser Nationalpark gegründet («Tadschikischer Nationalpark» oder auch «Pamir Nationalpark»), der fast 20 Prozent der Gesamtfläche des Landes einnimmt. Er ist geografisch sehr unterschiedlich und besteht aus 7’000 m hohen Gipfeln, aber auch Grasland oder Wüste. Ausserdem liegen auf dem Gebiet über 400 Seen, 170 Flüsse und 1’085 Gletscher. Erwähnenswert ist dabei der Fedtschenko-Gletscher, der mit seiner Länge von fast 80 km der längste Gletscher ausserhalb der Polarregion ist. Im Jahre 2013 wurde der Nationalpark zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt.

Im Pamir leben unter anderem die höchst seltenen Schneeleoparden und Marco-Polo-Schafe. Daneben gibt es aber auch Bären, Wildschweine, Wölfe und Luchse. Ornithologen können Gänsegeier, Schwarzmilane sowie diverse Falken- und Adlerarten beobachten.

Pamir Highway

Hauptverkehrsroute durch den Pamir ist der sogenannte Pamir Highway, welcher über eine Entfernung von 1’252 km von der kirgisischen Stadt Osh über die tadschikische Hauptstadt Duschanbe und das usbekische Termez bis ins afghanische Masar-e Scharif führt. Gebaut wurde die Strasse in mehreren Etappen; erste Teilabschnitte waren bereits 1932 fertiggestellt. Von den sowjetischen Vertretern wurde der Highway als ideologische und bauliche Meisterleistung angesehen. Die Strasse war ursprünglich durchgehend asphaltiert, allerdings wird sie von Naturgewalten wie Überschwemmungen oder Felsstürze regelmässig in Mitleidenschaft gezogen. Reparaturen erfolgen nur sehr langsam, weshalb der Strassenzustand mittlerweile an einigen Stellen schlecht ist.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie eine persönliche Beratung?

Nutzen Sie unser Kontaktformular und wir werden uns schnellstmöglich bei Ihnen melden.