Geschichte von Duschanbe

Archäologische Untersuchungen haben ergeben, dass auf dem heutigen Stadtgebiet bereits im 5. Jahrhundert vor Christus eine Siedlung bestand. Erstmals erwähnt wurde die Stadt in einem Dokument aus dem Jahre 1676, in dem von «Kasabai Duschanbe» die Rede ist. Der Name bedeutet «Montag» auf Persisch und bezieht sich auf den berühmten Wochenmarkt der Stadt, der immer montags stattfand. Abgesehen davon blieb die Stadt relativ unbedeutend und hatte noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts nur etwa 10’000 Einwohner.

1920 machte der Emir von Buchara, der vor dem Ansturm der Bolschewiken aus seiner Hauptstadt geflohen war, Duschanbe zu seinem Amtssitz. Allerdings musste er bereits 1921 vor der Roten Armee nach weiter nach Afghanistan fliehen. Duschanbe wurde in der Folge zur Hauptstadt der Tadschikischen Sozialistischenen Sowjetrepublik ausgerufen und in Stalinabad umbenannt. Die Stadt erhielt den Vorzug vor grösseren Orten, da sie zentraler gelegen war und aufgrund des Montagsmarktes bereits ein Treffpunkt für die Tadschiken war.

In den folgenden Jahren entwickelte sich die Stadt rasant. Zehntausende ethnische Tadschiken zogen aus Buchara und Samarkand zu, nachdem diese Städte Teil der Usbekischen SSR wurden. Die Stadt wurde zu einem Zentrum für Baumwoll- und Seidenproduktion. In den 1930er-Jahren folgte der Anschluss an die Transkaspische Eisenbahn.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Stalinabad zu einem Zentrum für Evakuierte von der Front. Innert kurzer Zeit führte dies zu einer Bevölkerungszunahme von etwa 100’000 Leuten sowie zum Bau von 17 Spitälern.

Am 10. November 1961 wurde die Stadt im Zuge der Entstalinisierung wieder in Duschanbe umbenannt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurde Duschanbe am 9. September als Hauptstadt des unabhängigen Tadschikistans ausgerufen.

Duschanbe Geografie

Die Stadt liegt auf etwa 850 Metern über Meer am Zusammenfluss der Flüsse Varzob und Kofarnihon. Das Wetter wird von einem vorwiegend mediterranen, teilweise kontinentalen Klima mit trockenheissen Sommern und feuchtkalten Wintern. Die bisher gemessenen Rekordtemperaturen betragen 45 Grad im Sommer resp. -26.6 Grad im Winter.

Duschanbe Heute

Duschanbe ist mit USD 1,4 Mrd. für mehr als ein Fünftel des gesamten nationalen Bruttoinlandsprodukts verantwortlich. Dabei profitiert die Stadt von einer vergleichsweise gut ausgebauten Infrastruktur mit einem internationalen Flughafen und dem wichtigsten Bahnhof des Landes. In den kommenden Jahren ist zudem der Bau einer überirdischen Metro geplant, deren erste Linie im Jahr 2040 fertiggestellt sein soll. Im Jahre 2020 erhielt Duschanbe USD 8 Millionen, um das Trolleybus-System zu renovieren. Momentan gibt es 7 Linien, die jährlich etwa 11 Millionen Passagiere befördern.

Anders als zum Beispiel die usbekische Hauptstadt Taschkent, in welcher unzählige ethnische Gruppen leben, ist Duschanbe hauptsächlich von ethnischen Tadschiken bewohnt. Noch im Jahre 1959 machten ethnische Russen (47.8 %) zusammen mit ethnischen Ukrainern (4.4%) die Mehrheit der Stadtbevölkerung aus. Dies änderte sich vor allem nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion resp. im darauffolgenden tadschikischen Bürgerkrieg. Zu dieser Zeit verliessen etwa 300’000 Russen das Land; Duschanbe verlor in diesen Jahren mehr als ein Drittel seiner Bevölkerung.

Duschanbe bietet einige Sehenswürdigkeiten, vor allem Museen, aber unter anderem auch den zweithöchsten Fahnenmast der Welt. Diese Orte sind jedoch über das gesamte Stadtgebiet verteilt, weshalb es ratsam ist, für die Besichtigungen ein Fahrzeug mit Fahrer zur Verfügung zu haben.

Flugverbindungen: Vom internationalen Flughafen werden verschiedene Ziele in Zentralasien (Taschkent, Bischkek, Almaty) sowie der Russischen Föderation (u.a. Moskau und St. Petersburg) angeflogen. Ausserdem bestehen Verbindungen nach Frankfurt, Istanbul, Dubai und Delhi.

Eine einzige Inlandsverbindung besteht nach Chudschand im Norden des Landes.

Bahnverbindungen: Zweimal pro Woche bestehen Verbindungen nach Termez in Usbekistan, von wo man Anschlüsse in die übrigen usbekischen Städte hat. Für die inländische Personenbeförderung spielt die Bahn in Tadschikistan keine grosse Rolle. Zweimal pro Woche gibt es eine Verbindung über Bokhtar nach Kulob. Unregelmässig wird eine Verbindung nach Chudschand angeboten. Da es allerdings keine direkte Linie gibt, muss dabei ein grosser Umweg durch Usbekistan gefahren werden.

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