Geschichte von Kulob

Gemäss offiziellen Angaben ist Kulob etwas mehr als 2’700 Jahre alt. Allerdings ist unklar, auf welcher Grundlage die tadschikischen Behörden dieses Alter festlegen. Der erste Hinweis auf die Stadt findet sich in den Schriften des Historikers Ibn al-Athir, der im 13. Jhd. den Einfall der Mongolen schilderte. Demnach sollt Dschingis Khan eine Einheit von 1’000 Soldaten aus Samarkand gesandt haben, um die Stadt zu erobern.

Die Stadt war schon früh ein wichtiger Handelsort, der zwei Stränge der Seidenstrasse, welche nördlich durch Duschanbe resp. südlich durch Balch (Afghanistan) führten, miteinander verband. Zusätzliche Bekanntheit erlangte die Stadt durch das Mausoleum für Sayyid Ali Hamdani, einen berühmten Sufimystiker, der auf einer Pilgerreise in der Nähe von Kulob verstarb. Die Stadt wurde dadurch selbst zum Pilgerort.

Lange Zeit gelang es der Stadt, sich grösstenteils unabhängig zwischen den mächtigen Emiraten Buchara und Afghanistan sowie dem Kokand Khanat zu behaupten. Nachdem des Buchara Emirat 1868 zu einem Vasallen des zaristischen Russlands geworden war, halfen die Truppen des Zaren bei der Expansion des Emirats nach Osten, bei welcher unter anderem auch Kulob erobert wurde.

Nach der Oktoberrevolution 1917 kam es in ganz Zentralasien zu Unabhängigkeitsbestrebungen. In der Folge begann die Rote Armee mit der Eroberung der Region. Die Stadt fiel im März 1921; der letzte Widerstand in den nahen Bergen endete im August 1922. Die Region wurde 1929 Teil der Tadschikischen Sozialistischen Sowjetrepublik.

Geografische Lage von Kulob

Kulob liegt auf einer Höhe von etwa 580 Metern über Meer, in der Talebene des Flusses Jachsu. Nach aktuellen Zahlen leben etwa 106’000 Menschen in der Stadt. In unmittelbarer Umgebung der Stadt werden Baumwolle, Weizen, Mais und diverse Gemüse angebaut. Im Sommer herrscht ein trockene, heisse Bedingungen mit durchschnittlich ca. 28 Grad im Juli, während die Winter feucht und kalt sind, mit durchschnittlich 2.2 Grad im Januar.

Kulob Heute

Politische Bedeutung erhielt Kulob nach der tadschikischen Unabhängigkeit 1991. Im tadschikischen Bürgerkrieg kämpften Milizen aus der Region für Präsident Emomalij Rahmon, der ursprünglich aus Danghara stammt, einer Stadt unweit von Kulob. Er hatte sich zuvor als Lokalpolitiker einen Namen gemacht. Seit der Machtübernahme besetzen seine Getreuen viele Schlüsselpositionen in Politik und Wirtschaft, sodass von der «Elite aus Kulob» gesprochen wird. Die Mehrheit der Bewohner konnte davon jedoch nicht profitieren, weshalb die Region weiterhin zu den ärmsten Teilen Tadschikistans zählt.

Abgesehen vom Mausoleum von Sayyid Ali Hamdani gibt es in der Stadt keine nennenswerten Sehenswürdigkeiten.

Flugverbindungen: Der internationale Flughafen von Kulob bietet Verbindungen nach Moskau an. Lokale Flüge gibt es keine.

Bahnverbindungen: Kulob hat einen Bahnhof, von welchem zweimal pro Woche Verbindungen über Bokhtar nach Duschanbe angeboten werden.

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