Geschichte von Bokhtar

In der Umgebung der Stadt wurden Siedlungsspuren aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. gefunden. Ausserdem befinden sich etwa 12 km entfernt die Überreste eines buddhistischen Klosters aus dem 7. oder 8. Jhd. n. Chr. Über die Stadt selbst ist wenig bekannt. In historischen Quellen taucht sie erstmals im 17. Jhd. auf. Der ursprüngliche Name Kurgan-Tappa deutet auf eine befestigte Stadt hin, die damals unter dem Einfluss des Buchara Emirats stand. Ab der ersten Hälfte des 18. Jhd. übernahmen kleiner usbekische Stämme die Herrschaft und konnten die Region bis in die zweite Hälfte des 19. Jhd. relativ unabhängig regieren, eingekreist von den grossen Emiraten Afghanistan und Buchara sowie dem Kokand Khanat. Mit russischer Hilfe fiel das Gebiet danach wieder in den Herrschaftsbereich des Buchara Emirats.

Nach der Oktoberrevolution 1917 leisteten lokale Aufständische erbitterten Widerstand gegen die Bolschewiken, der erst im Sommer 1922 mit einer Niederlage endete. In der Region hielten erste Industriebetriebe Einzug und Bokhtar wurde zum tadschikischen Baumwollzentrum. Dafür wurden Sumpfgebiete in Felder umgewandelt und Bewässerungskanäle errichtet. Dies führte zu einem sprunghaften Anstieg der Bevölkerungszahl.

Nach der Unabhängigkeit und dem darauffolgenden Bürgerkrieg wurde Qurghonteppa stark in Mitleidenschaft gezogen, was sich verheerend auf die Infrastruktur und die landwirtschaftliche Produktion auswirkte. Erst 1997 konnten Truppen des damaligen Präsidenten die Stadt erobern.

Bokhtar heute

Heute hat die Stadt etwa 110’000 Einwohner. Sie liegt auf etwa 400 Metern über Meer am Fluss Wachsch im gleichnamigen Tal, welches von zwei Bergketten eingerahmt wird. Das Klima Bokhtars ist subtropisch mit heissen trockenen Sommern und kalten Wintern. Die gemessenen Rekordwerte liegen bei 46 Grad im Sommer resp. -24.1 Grad im Winter.

Für Touristen ist die Stadt nicht sonderlich attraktiv. Sehenswürdigkeiten gibt es keine und um die Stadt in ihren Grundzügen kennenzulernen, reicht ein Spaziergang von einer Stunde. Die fehlenden Sehenswürdigkeiten haben ausserdem zur Folge, dass es keine Hotels gibt, die auf ausländische Touristen ausgelegt sind.

Flugverbindungen: Bokhtar hat einen internationalen Flughafen, der in der Regel noch unter dem alten russischen Namen Kurgan Tyube (Qurghonteppa) bekannt ist. Üblicherweise gibt es eine Verbindung pro Woche nach Moskau.

Bahnverbindungen: Der Bahnhof der Stadt liegt etwas ausserhalb, in unmittelbarer Nähe des Flughafens. Je zweimal wöchentlich werden Verbindungen nach Duschanbe und Kulob angeboten.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie eine persönliche Beratung?

Nutzen Sie unser Kontaktformular und wir werden uns schnellstmöglich bei Ihnen melden.