Übersetzt bedeutet Ark «Festung». Die erste Festung geht auf das 1. Jahrhundert zurück und soll von tausenden von Sklaven erbaut worden sein. Genutzt wurde das Gebiet aber bereits zuvor: Bei Ausgrabungen wurden Gebäudereste gefunden, welche aus dem 4. Jahrhundert vor Christus stammen. Im Laufe der Zeit wurde die Zitadelle mehrfach zerstört und wiederaufgebaut. Ihren heutigen, etwas ungewöhnlichen Umriss soll die Festung im 7. Jahrhundert erhalten haben. Der Legende nach steht das Gebäude auf 7 steinernen Grundpfeilern, welche in Form des Sternbildes «Grosser Bär» angeordnet sein sollen.

Die Festung erstreckt sich über ein Gebiet von etwa vier Hektaren und ist von massiven Wänden mit einer Gesamtlänge von ca. 800 m und einer Höhe von etwa 16 bis 20 m umgeben. Die Gebäude innerhalb des Arks wurden immer wieder ersetzt; die heute noch vorhandenen Bauten stammen aus dem 17. bis 20. Jahrhundert.
Der Ark war früher eine Art Stadt innerhalb von Buchara. Etwa 3’000 Menschen lebten innerhalb der Mauern: neben der Herrscherfamilie auch andere Adlige sowie hochrangige Beamte mit ihren Angehörigen. Daneben befanden sich auch die staatlichen Institutionen innerhalb der Festung, wie Kasernen oder die Münzstätte, aber auch Wirtschaftsgebäude wie Vorratshäuser oder Stallungen.
Im Jahre 1920 gab es im Buchara Emirat einen antimonarchischen Putsch, wodurch der Emir von Buchara gestürzt und die Buchara-Volksrepublik gegründet wurde. Im Rahmen der Auseinandersetzung verschanzten sich die Anhänger des Emirs in der Zitadelle, worauf die Rote Armee unter General Mikhail Frunze Luftangriffe gegen den Ark flog. Dieser erlitt dabei grossen Schaden: Etwa 80 % der Festung wurden durch die Bombardierung zerstört. Gerüchteweise soll aber auch der Emir selbst vor seiner Flucht Teile des Arks zerstört haben lassen, damit diese nicht in die Hände der Eroberer fielen, so z.B. den Harem.
Die Legende des Ark
Der Legende nach wurde die Zitadelle durch den persischen Prinzen Siyawusch erbaut. Aufgrund falscher Anschuldigungen musste er aus seiner Heimat fliehen und kam nach Buchara ins Exil. Hier verliebte er sich in die Tochter des lokalen Herrschers. Dieser stellte seinen zukünftigen Schwiegersohn auf die Probe: Er überreichte ihm die Haut eines Bullen und sagte ihm, dass er seine Tochter erst heiraten dürfe, wenn er einen Palast auf der Haut baue. Siyawusch erwies sich aber als klug: Er schnitt die Haut in dünne Streifen, verband diese miteinander und baute innerhalb des entstandenen Kreises den gewünschten Palast.
Die Zitadelle Ark heute
Heute kann nur ein Teil des früheren Arks besichtigt werden: Dieser gibt aber bereits einen Eindruck von der ursprünglichen Grösse. Im Innern kann unter anderem der ehemalige Krönungsplatz besichtigt werden. Die letzte Krönung fand 1911 statt. Der gleiche Platz wurde auch für Empfänge genutzt. Die noch vorhandenen Gebäude, unter anderem eine Moschee und das Haus des ehemaligen Premierministers, werden heute für insgesamt sieben Museen genutzt:
Museum für Manuskripte | Das Museum befindet sich in einer alten Moschee und stellt hauptsächlich Korane aus verschiedenen Epochen aus. Daneben gibt es aber auch Bücher mit Gedichten (unter anderem von Alisher Navoiy) und wissenschaftliche Werke. |
Naturkundemuseum | Das Naturkundemuseum befasst sich mit der regionalen Flora und Fauna. Zu den Exponaten gehören einige ausgestopfte Tiere. |
Archäologisches Museum | Die ausgestellten Exponate stammen von Ausgrabungen in den historischen Stätten Varakhsha (etwa 45 km westlich von Buchara) und Paykent (etwa 60 km südwestlich von Buchara). |
Museum über die antike Stadt Paykent | Auch hier werden Exponate aus Paykent ausgestellt. Das Museum wurde von der US Botschaft in Taschkent finanziert, welche über eine Stiftung für den Erhalt kultureller Güter eingerichtet hat. |
Historisches Museum I | Das erste der beiden historischen Museen befasst sich mit dem Zeitraum zwischen der Antike und den Timuriden. Erwähnenswert ist eine antike Freske, welche den rituellen Feuerkult der Zoroastrier zeigt. Die Freske wurde bei Ausgrabungen während der Sowjetzeit gefunden und in St. Petersburg restauriert. |
Historisches Museum II | Das zweite historische Museum befasst sich mit dem Zeitraum von 1500 bis 1920 und zeigt das Leben im Buchara Khanat resp. Emirat. Zu den Ausstellungsstücken gehören Kleidung, Handelsgüter der Seidenstrasse und Bilder der Herrscher. |
Münzenmuseum | Das Münzmuseum stellt Münzen aus verschiedenen Epochen aus, von der Zeit von Alexander dem Grossen bis zum Untergang des Buchara Emirats. |
SEHENSWÜRDIGKEITEN IN BUCHARA
Sehenswürdigkeiten ausserhalb von Buchara
Bahauddin Naqshbandi – Komplex
Chor Bakr – Nekropolis
Sommerrezidenz – Sitorai Mokhi-Khosa