kokand – die hauptstadt von kokand khanats

Durch ihre Lage an der Seidenstrasse profitierte die Stadt schon früh vom Handel mit China. Kokand war berühmt für Metallprägungen, Holzschnitzereien, Schmuck, Töpfereien, Stickereien und Blockdrucken.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war das Gebiet des heutigen Usbekistans in zwei Staaten aufgeteilt: das Chiwa Khanat (auch als Choresmien bekannt) und das Buchara Khanat. Obwohl beide Khanate ursprünglich von den Scheibaniden gegründet wurden, herrschte zwischen den beiden Reichen ein fortwährender Kampf um Macht und Ländereien. Das Fergana-Tal gehörte damals zum Buchara Khanat; allerdings war der Khan zu sehr mit den Streitigkeiten im Westen beschäftigt, als dass er sich um das Gebiet hätte kümmern können.

Diesen Umstand nutzte Shahrukh-Biy, ein Angehöriger des usbekischen Ming-Stammes, und übernahm 1709 die Herrschaft über das Fergana-Tal. Er wählte Kokand, das zu dieser Zeit eine eher unbedeutende Kleinstadt war, als seine Hauptstadt und baute es entsprechend aus. Der neu gegründete Staat wurde dadurch zum Kokand Khanat. Seinen Höhenpunkt erreichte der Staat in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als er Teile Usbekistans, Tadschikistans, Kirgistans, Südkasachstans und der heute autonomen Republik Xinjiang in China (früher Ostturkestan genannt) umfasste. Während dieser Zeit war das Kokand Khanat das grösste der drei Reiche auf usbekischem Boden.

Das Kokand Khanat existierte von 1709 bis 1876. Während dieser Zeit waren hier 28 Herrscher (Khane) an der Macht; viele davon regierten nur einige Monate oder gar nur einige Tage. Einige Herrscher wurden von ihren Nachfolgern ermordet. Angesichts der inneren Machtkämpfe fiel es den Truppen des zaristischen Russlands unter der Führung von General Skobelev leicht, das Gebiet im Jahre 1876 zu erobern. In der Folge wurde das Khanat aufgelöst und die Region Teil des Generalgouvernements Turkestan. Laut der Volkszählung des Russischen Reiches von 1897 betrug die Bevölkerung von Kokand zu dieser Zeit 81’354 Menschen.

Kokand Heute

Das moderne Kokand ist zwar ein Hauptverkehrsknotenpunkt im Fergana-Tal, hat darüber hinaus aber seine administrative Bedeutung verloren.

Die Hauptattraktion der Stadt ist der Palast von Xudayar Khan, dem Herrscher, der den Thron dreimal verloren und wieder erobert hat. Der Palast ist auch als “Urda” bekannt und war einer der grössten in ganz Zentralasien. Er wurde von 1863 bis 1865 auf den Ruinen einer alten Festung errichtet.

Allgemeine Informationen

  • Einwohnerzahl: 250’000 (2018)
  • Höhe über Meer: 409 m

kokand brot

Reisende sollten in Kokand „Patyr Non“, das lokale Brot aus dem Tandoor-Ofen, probieren. Der Teig dieses Brotes basiert auf Milch und Butter. Das Brot ist hat einen relativ grossen Durchmesser, ist mit verschiedenen Mustern reich verziert und lange haltbar.

Flugverbindungen: Kokand hat keinen eigenen Flughafen. Der nächstgelegene Flughafen befindet sich in der Stadt Fergana, etwa 100 km von Kokand entfernt.

Bahnverbindungen: Es gibt einen Bahnhof mit Verbindungen in die anderen Städte des Fergana-Tals sowie nach Taschkent und von dort in die anderen Städte Usbekistans.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie eine persönliche Beratung?

Nutzen Sie unser Kontaktformular und wir werden uns schnellstmöglich bei Ihnen melden.