Geschichte von Chudschand

Im Jahre 329 v. Chr. gründete Alexander der Grosse die Siedlung Alexandria Eschate («das entfernteste Alexandria»). Obwohl es keine eindeutigen Beweise gibt, dass diese effektiv auf dem Stadtgebiet des heutigen Chudschand lag, wurde im 1986 das 2’500-jährige Bestehen gefeiert.

Im Laufe der Zeit wurde die Stadt zu einem wichtigen Knotenpunkt auf der Seidenstrasse. Die lange Zeit persische Stadt wurde im 9. Jhd. von den Arabern erobert und war danach Teil des Samanidenreiches. Im Jahre 1220 leistete die Stadt erbitterten Widerstand gegen die mongolischen Invasoren, welche die Stadt in der Folge fast komplett zerstörten. Im 14. Jhd. war Chudschand Teil von Timurs Grossreich und gehörte in der Folge abwechselnd dem Buchara Emirat, dem Kokand Khanat und wieder dem Buchara Emirat an.

Im Jahre 1866 wurde Chudschand von Truppen des zaristischen Russlands erobert. Dies hatte zur Folge, dass die Industrialisierung deutlich früher als im restlichen Tadschikistan einsetzte, wodurch später auch die Sowjets hier deutlich höheren Rückhalt hatten als in anderen Teilen des Landes, welche weiterhin Teil des Buchara Emirats blieben.

Chudschand wurde Teil der Usbekischen Sozialisten Sowjetrepublik. 1929 wurde die Stadt dann in die neugegründete Tadschikische SSR integriert, hauptsächlich, damit das für eine eigenständige SSR nötige Bevölkerungsminimum erreicht wurde.

Am 10. Januar 1936 wurde die Stadt in Leninabad unbenannt. Nach der Unabhängigkeit Tadschikistans erhielt die Stadt ihren alten Namen zurück. Heute hat die Stadt etwa 180’000 Einwohner.

Chudschand Geografie

Die Stadt liegt auf etwa 300 Metern über Meer und wird von einem Wüstenklima geprägt, mit langen, heissen Sommern und kurzen, kalten Wintern. Die bisher gemessenen Extremtemperaturen betragen 45.9 Grad im Sommer und -22.8 Grad im Winter.

Chudschand heute

Heute hat die Stadt etwa 180’000 Einwohner. Chudschand ist hauptsächlich von ethnischen Tadschiken bewohnt (84 %). Usbeken stellen mit 14 % die zweitgrösste Bevölkerungsschicht.

Die Stadt war lange Zeit nur über einen 3’580 Meter hohen Pass mit dem restlichen Tadschikistan verbunden. Dieser war im Winter in der Regel nicht passierbar, wodurch die Stadt vom restlichen Land abgeschnitten war. Dies änderte sich 2005 mit dem Bau des Anzob Tunnel, welcher mit iranischer Hilfe gebaut wurde und eine ganzjährige Verbindung ermöglicht. Die Stadt hat ausserdem einen internationalen Flughafen und einen Bahnhof.

In Chudschand kann man einige Sehenswürdigkeiten besichtigen; einen Aufenthalt von mehr als einem Tag planen Touristen in der Regel allerdings nicht.

Flugverbindungen: Vom internationalen Flughafen werden hauptsächlich Ziele in Zentralasien (Kasachstan und Turkenistan) sowie der Russischen Föderation (u.a. Moskau und St. Petersburg) angeflogen. Eine Verbindung besteht zudem nach Ürümqi in China. Lokal wird einzig die Hauptstadt Duschanbe angeflogen.

Bahnverbindungen: Von Chudschand aus gibt es unregelmässig Verbindungen nach Samarkand. Ebenfalls unregelmässig fährt ein Zug nach Duschanbe, der jedoch aufgrund der fehlenden direkten Verbindung einen grossen Umweg durch Usbekistan machen muss.

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