bischkek – die hauptstadt von kirgistan

Die Region von Bischkek war schon früh besiedelt. Ausgrabungen belegten, dass hier bereits vor 20’000 Jahren Menschen gelebt haben. Im Mittelalter stand etwa auf dem heutigen Stadtgebiet eine Siedlung namens Dschul. Diese wurde im 13. Jhd. von den Mongolen unter Dschingis Khan vollständig zerstört. In der Folge wurde die Region hauptsächlich von Nomaden bewohnt.

Das moderne Bischkek entstand ursprünglich aus einer Karawanenstation an der Seidenstrasse, die den Namen Pischpek trug. Im Jahre 1825 liess der damalige Khan von Kokand die Station befestigen, allerdings konnte die Festung den Truppen des russischen Zaren nicht standhalten und wurde 1862 erobert.

In der Folge entwickelte sich die Stadt unter russischer Herrschaft. Der fruchtbare Boden zog viele russische Siedler an, die sich in Pischpek niederliessen. Im Jahre 1870 beschloss die russische Führung, die Stadt zur Bezirkshauptstadt zu machen und damit Tokmok abzulösen. Diese wurde fast jährlich von Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen und wurde dadurch als ungeeignet betrachtet. In der Folge wurde Pischpek als Planstadt aufgebaut, mit einem rechtwinkligen Strassenraster, das heute noch das Zentrum des modernen Bischkek prägt. Am 29. April 1878 erhielt Pischpek offiziell den Titel Bezirkshauptstadt, was die Stadt 2018 zum Anlass nahm, den 140. Geburtstag von Bischkek zu feiern.

Bischkek unter Sowjetischer Herrschaft

Nach der Gründung der Kirgisischen Autonomen Sowjetrepublik wurde die Stadt zur Hauptstadt ernannt und 1926 in Frunse umbenannt. Dies zu Ehren von Mikhail Vasilyevich Frunse, einem bolschewistischen Führer und Major der roten Armee, der 1885 in Pischpek geboren wurde.

Während des zweiten Weltkrieges entwickelte sich Frunse vom Provinzstädtchen zu einer Industriestadt. Aufgrund der Distanz zu allen Fronten wurden in der Stadt dutzende wichtige Fabriken, unter anderem zur Produktion von militärischem Material, errichtet. Ausserdem nahm die Stadt viele Flüchtlinge von den Frontgebieten auf, darunter geschätzte 45’000 Juden aus verschiedenen europäischen Nationen.

Nach der Unabhängigkeit 1991 wurde die Stadt als Hauptstadt Kirgistans bestätigt und in Bischkek umbenannt.

Bischkek Heute

Bischkek liegt auf etwa 800 Metern über Meer, am Nordhang des Tien Shan-Gebirges. Das nahe Gebirge bietet der Stadt einen spektakulären Hintergrund. Die Region wird von einem kontinentalen Klima geprägt, mit heissen Sommern und feuchtkalten Wintern. Die bisher gemessenen Rekordwerte liegen bei 42.8 Grad im Sommer resp. -34 Grad im Winter. Im Winter kann sich zäher Nebel bilden, der sich oft tagelang nicht auflöst.

Bischkek hat heute etwas mehr als eine Million Einwohner. Zu einem rasanten Bevölkerungswachstum kam es vor allem zwischen 1940 und 1980, als die Einwohnerzahl von etwa 90’000 auf mehr als 600’000 anstieg. Noch bis in die 1990-er Jahre wurde die Stadt grösstenteils von russisch- und europäisch-stammender Bevölkerung bewohnt. Im Jahre 1970 machten diese über 80% der Bewohner aus, während es nur gerade 12.3% ethnische Kirgisen gab. Mittlerweile sind etwa zwei Drittel der Gesamtbevölkerung Kirgisen.

Aufgrund des jungen Alters der Stadt, gibt es keine historisch relevante Sehenswürdigkeiten. Neben einigen Museen ziehen vor allem der grosse Osh Basar und der Panfilov Park die Touristen an. Ansonsten gilt die Stadt vor allem aus Ausgangspunkt für Fahrten ins Tien Shan-Gebirge und den Issyk Kul-See. Gute Hotels finden sich in allen Preisklassen.

Flugverbindungen: Der internationale Flughafen Manas liegt etwa 25 km ausserhalb von Bischkek. Neben vielen Verbindungen in die Russische Föderation (unter anderen nach Moskau und St. Petersburg) bestehen auch Flüge in die Nachbarländer Usbekistan und Kasachstan. Für Touristen aus Europa bieten sich Verbindungen über Istanbul oder allenfalls Dubai an. Die einzige lokale Flugverbindung geht nach Osh im Süden des Landes.

Bahnverbindungen: Vom Hauptbahnhof Bischkek, der 1946 von deutschen Kriegsgefangenen erbaut wurde, werden Hauptsächlich Verbindungen über Kasachstan in die Russische Föderation angeboten. Bei Wanderarbeitern ist die Verbindung nach Moskau populär. Daneben gibt es auch Verbindungen nach Sibirien. Die einzige inländische Verbindung führ nach Balyktschy am Issyk-Kul See. Diese Verbindung ist gleichzeitig die einzige inländische Passagierverbindung in ganz Kirgistan.

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