Das Mausoleum von Pahlawan Mahmud
Mahmud unterrichtete Schüler auf eine besondere Weise: Er liess seine Schüler ringen. Durch den Kampfsport sollte sich der Geist der Schüler stärken. Seine Schule erfreute sich grosser Beliebtheit und schon zu Lebzeiten wurde er von seinen Anhängern als Heiliger angesehen.
Wo genau Mahmud im Jahre 1326 starb ist umstritten. Sowohl Chiwa als auch Khoy im Iran beanspruchen für sich, dass das Grab des spirituellen Führers in ihrer Stadt steht. In Chiwa besteht man darauf, dass Mahmud in seinem Atelier in Chiwa starb und in der Stadt beigesetzt wurde. Um sein Grab entstand ein kleiner Friedhof.
Pahlawan Mahmud – Schutzheiliger von Chiwa
Im Jahre 1810 beschloss Khan Muhammad Rahim I, der zweite Herrscher der Qungrat Dynastie, welche bis 1918 das Chiwa Khanat regierte, Mahmud als Schutzheiligen des Khanats zu wählen. Als herausragender Ringer und spiritueller Philosoph stellte Mahmud für den Khan die Verkörperung der Werte des Khanats dar. In Mahmud sah der Khan körperliche Stärke, islamische Frömmigkeit und kulturelle Kultiviertheit. Er liess den Friedhof mit dem ursprünglichen Grab aufheben und liess stattdessen ein beeindruckendes Mausoleum errichten.
Herzstück des Baus ist ein grosser Raum, welcher von einer gewaltigen blauen Kuppel im timuridischen Stil überdacht ist. Es handelt sich dabei um die einzige solche Kuppel in Chiwa. Dieser Raum wurde als Versammlungsort für Mitglieder der Sufi-Bruderschaft genutzt. In einer Nische gegenüber des Eingangs liegt das Grab von Khan Muhammad Rahim I, während das Grab Mahmuds in einem separaten Raum auf der linken Seite liegt. In einem Raum auf der rechten Seite befindet sich das Grab von Muhammad Rahims Nachfolger Khan Allakuli.
Alle drei Räume sind wunderschön dekoriert, mit Majolika, welche hauptsächlich pflanzliche und geometrische Muster, aber auch arabische Schriftzeichen zeigen. Während die Räume mit den Gräbern der beiden Khane hauptsächlich im für Chiwa typischen Blaugrün und Weiss gehalten sind, werden diese beim Grab des Ringers zusätzlich mit goldfarbenen Tönen durchsetzt.
Im Laufe der Zeit wurden mehrere kleine Gebäude an das Hauptgebäude angebaut, in welchen weitere Herrscher des Khanats begraben liegen. Auch weitere Würdenträger wollten in der Nähe des Stadtheiligen begraben werden, weshalb sich hinter dem Mausoleum ein kleiner Friedhof befindet.
Noch heute wird das Mausoleum rege von Pilgern besucht. Vor allem Hochzeitspaare besuchen das Grab des Ringers, um für ihr Glück zu beten. Ausserdem gilt das Wasser aus dem Brunnen im Innenhof als heilig; ihm wird eine verjüngende Wirkung nachgesagt.